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Studierende des MSc IBD entwickeln mit der Design Thinking Methode Geschäftsideen

Design Thinking Workshop im November 2017: Zugegeben, die 20 jungen Studierenden des Masters International Business Development (IBD) sind noch weit weg von den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft. Im Design Thinking Workshop von Prof. Dr. Maud Schmiedeknecht und Kathrin Engels vom Center for Entrepreneurship nähern sie sich jedoch Schritt für Schritt dem Thema: In kleinen Gruppen verschaffen sich die Studierenden zunächst einen Überblick über die Situation älterer Menschen.

Jede Äußerung, jeder Fakt wird auf bunten Post-it’s festgehalten und auf einer sogenannten Empathie-Landkarte gruppiert. Die strenge Orientierung am Nutzer und dessen Bedürfnissen ist anfangs noch etwas ungewohnt. Dank der im Workshop vermittelten Instrumente, wie zum Beispiel der Customer Journey Map, verinnerlichen die jungen Leute diese Sichtweise jedoch schnell. Am Ende des Vormittags haben alle Gruppen mit Aussagen wie „Opa Karl wünscht sich Gesellschaft, um trotz seiner Einschränkungen noch aktiv am Leben teilzunehmen“ einen „Point of view“ formuliert, der alle bisherigen Erkenntnisse auf den Punkt bringt.

Jetzt wird es kreativ: Mit Bodystorming und Antibrainstorming werden unzählige Ideen kreiert, die als Lösung für die formulierten Bedürfnisse älterer Menschen in Frage kommen. Wieder kleben unzählige Post-it’s an den Wänden, welche die neuen Generationsexperten nun sortieren und sich für eine Lösung entscheiden müssen. Denn diese Idee wird nun veranschaulicht: Mit Lego®-Bausätzen, Karton, Knete und vielen anderen Bastelsachen machen sich die Teams ans Werk, einen Prototypen zu bauen. Nach einem süßen Schoko-Kick sind alle Tüftler und Tüftlerinnen wieder konzentriert, um nun endlich ihre Lösungsidee den anderen Gruppen in Form eines kurzen Storytellings zu präsentieren. Mit „Rent a Rentner“ oder einem Zentrum für Nachbarschaftshilfe treffen die Ideen wohl den Nerv der Zeit. Vor allem aber haben die Workshop-Teilnehmer viele Methoden kennengelernt, um sich einem Problem kreativ, offen und nutzerorientiert zu nähern und neuartige Lösungsansätze zu finden.

Pitch-Event im Januar 2018: Das ist dann auch die Aufgabe im semesterbegleitenden Entrepreneurship Kurs bei Prof. Dr. Schmiedeknecht. Einige Teams arbeiten an ihrer im Design Thinking Workshop entwickelten Idee weiter, andere nutzen die Methoden, um neue Ideen zu generieren. Danach werden die potenziellen Zielgruppen befragt, Marktrecherchen gemacht, Kostenkalkulationen erstellt und Werbestrategien entworfen – eine entscheidende Basis für den Pitch und den Business Plan. „Pitch“ nennt sich ein Ideenwettbewerb, bei dem Gründer versuchen, Investoren oder andere Stakeholder für sich zu gewinnen.

Am 24. Januar ist es soweit: Genau sieben Minuten haben die vier Teams Zeit, um die Professorin, die Kommilitonen, das Team vom Center for Entrepreneurship und interessierte Hochschulangehörige von ihrer Start-Up-Idee zu überzeugen. Den Anfang macht „Ackergut“, die im Allgäu die Lieferung von ausschließlich regionalen Produkten direkt nach Hause anbieten. „Family Share“ vereinfacht die Kommunikation zwischen Senioren und ihren jüngeren, technikaffinen Angehörigen mit Hilfe eines bedienungsfreundlichen Pads und der einfach synchronisierbaren App. Hinter „APPetite“ verbirgt sich eine App mit vielfältigen Funktionen für Restaurantbesitzer und -besucher. Einen pfiffigen, faltbaren Mehrwegbecher will „Taschenbecher“ in Cafés und Bäckereien in Kombination mit einem Pfandsystem einsetzen.

Beim Pitch zählt nicht allein die Idee, sondern auch, dass man diese in kurzer Zeit auf den Punkt bringt. Nachdem die sieben Minuten um sind, hat jede Gruppe noch einmal sieben Minuten Zeit, auf Fragen zu antworten. Am Ende stellt Prof. Dr. Schmiedeknecht die große Frage: „Wo würden Sie Ihr Geld investieren?“ und das Publikum stimmt mehrheitlich für das „Team Taschenbecher“.

Laura Simons und Naomune Haii vom Center for Entrepreneurship loben vor allem das professionelle Auftreten der Jungunternehmer: „Eine Idee zu einem tragfähigen Geschäftsmodell zu entwickeln, ist nicht nur Aufgabe von Existenzgründern. Diese Fähigkeit zählt heute überall im Berufsleben, denn auch etablierte Firmen setzen immer mehr auf Startup-Methoden, um ihre Marktbedeutung zu sichern.“ Das Center for Entrepreneurship will mit Events, Seminaren und individueller Beratung Gründungsinteressierte unterstützen und Unternehmertum fördern. Im Sommersemester gibt es zum Beispiel wieder einen hochschulweiten Ideenwettbewerb am 15. Mai, für den man sich bis zum 7. Mai bewerben kann.

Text von Prof. Dr. Maud Schmiedeknecht

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