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Interessante Studie der Schwesternfakultät Textil - Der Kunde als Hersteller

Die Hochschule Reutlingen hat die Ergebnisse einer Studie zur Rolle des Verbrauchers als Produzent in der Fashion Outdoor Branche vorgestellt. 

 

Die in der aktuellen Ausgabe des „ International Journal of Economics, Commerce & Management“ veröffentlichten Ergebnisse zeigen auf, dass Unternehmen immer stärker den Konsument in die Produktentwicklung einbeziehen.

In der Studie wurden die Aktivitäten von 30 Unternehmen der Outdoor-Branche wie Jack Wolfskin, Schöffel, The North Face oder Salomon untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass die Mehrheit bereits aktiv die Meinungen der Konsumenten in die Produktentwicklung einbezieht. „Dies ist ein toller Schritt hin zu einer marktorientierten Sortimentspolitik“, so Professor Dr. Jochen Strähle von der Hochschule Reutlingen. 90 Prozent nutzen das Wissen und die Kompetenz von sogenannten Lead-Usern. Das sind professionelle Anwender, die sich sehr intensiv mit dem Produkt auseinandersetzen und ein konstruktives Feedback zur Qualität der Artikel geben können. Diese testen beispielsweise Jacken, bevor diese in die Massenproduktion gehen. „Damit minimieren die Unternehmen das Risiko, am Markt vorbei zu entwickeln“, resümiert Strähle.

 

Knapp ein Drittel der Unternehmen interagiert mit den Verbrauchern auch über Blogs, um direkt über Verbesserungsvorschläge seitens der Kunden reagieren zu können. Auch andere Social Media Kanäle wie Twitter, Instagram oder Facebook spielen eine zunehmende Rolle. „Das ist natürlich ein erster Schritt, aber hier liegt noch viel Potential“, so Strähle. Es zeigt sich aber auch, dass die Unternehmen derzeit den Fokus eher auf die professionellen Anwender legen. Dies sei zwar sehr intensiv hinsichtlich technischer oder designorientierter Aspekte, der eigentliche Endverbraucher wird aber derzeit in den wenigsten Fällen berücksichtigt. Dem sogenannten Prosumentenkonzept, also der Wandel vom Konsumenten zum Produzenten wird in der Branche eine große Zukunft prophezeit. „Auf diese Art und Weise können in naher Zukunft auch individuelle Produkte hergestellt werden, die sich an den Kundenbedürfnissen orientieren“, argumentiert Strähle. Die Fashion Outdoor Industry hat hier laut den Forschungsergebnissen eine deutliche Vorreiterrolle inne.

 

Auf Anfrage kann die Studie gerne eingesehen werden. Die Hochschule Reutlingen forscht derzeit in mehreren geförderten Projekten zur Zukunft der Textilindustrie.

 

Quelle:
Strähle, J., & Wagner, Y. (2016). Prosumer Concepts in the Outdoor Fashion Industry. International Journal of Economics, Commerce & Management, 4(2), 59–83.

 

Bild:daniel stricker/pixelio.de

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