...sich einen Flughafen von innen anzuschauen, kann aber auch recht unterhaltsam sein.
Zumindest, wenn es sich hier um eine Theateraufführung des „(Business) English Theatre Project" der Hochschule Reutlingen handelt. In Kooperation mit den Tübinger „ Provisional Players" hatten die Studierenden unter der Leitung von Dr. Stefanie Giebert mehrere Monate lang Kurzstücke zum Thema Flughafen einstudiert und präsentierten sie jetzt am 13. und 14. Dezember in der Aula der Hochschule.
Eine Art Stationentheater hatte die Gruppe aufgebaut, mit verschiedenen kleinen, über die Aula verteilten Bühnen, gemäß den Stationen, die Reisende am Flughafen durchlaufen, ergänzt durch Blicke hinter die Flughafen-Kulissen, in die Welt der Piloten und Techniker.
Nach genauester Befragung eines ahnungslosen Touristen am Check-In Schalter ging es zum Pilotentraining, wo die Arbeitsmoral einer Handvoll Piloten aufpoliert werden musste. Nein, während des Fluges sollte man keine Computerspiele spielen. Nicht einmal Microsoft Flight Simulator. An der nächsten Station, dem Airport Café, versucht ein Mann, sich von seiner Freundin zu verabschieden - nach etlichen Anläufen mündet die Szene schließlich in ein kurzfristiges Heiratsversprechen, und weg sind die beiden, auf dem Weg zur Flughafenkapelle. Weniger Erfolg hat dagegen ein Reisender, der die Erinnerung an seine Ex-Frau als „emotional baggage" mit sich herumschleppt. Beim Versuch, mit einer attraktiven Vielfliegerin anzubändeln, kommt ihm daher sein Koffer mit bissigen Kommentaren - die allerdings nur er selbst hören kann - gewaltig in die Quere. Nicht ganz nach Plan läuft auch der Tag einer Geschäftsfrau, die wegen schlechten Wetters auf dem Flughafen festsitzt und selbst im Schlaf noch von der Vertreterin der Konkurrenzfirma verfolgt wird - in einem bizarren Alptraum. Nicht mit Angstfantasien, sondern mit ganz handfesten Problemen sind schließlich zwei Flugzeugmechaniker konfrontiert, die die wenig präzisen Reparaturzettel der Piloten entziffern müssen und sich entscheiden, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Als letztes kam noch ein Flughafenklassiker ins Spiel: an der Gepäckausgabe vertauschte Koffer, deren Inhalte die vermeintlichen Besitzer dann doch etwas überraschen.