„Diplomat müsste man sein“- so lautet vielerorts das Fazit angesichts der evidenten Privilegien, wie Immunität, der eigene Dienstwagen oder das Leben jenseits des kalten Deutschlands, die der weisungsgebundene Regierungsbeamte genießt.
„Diplomat müsste man sein“ – das haben sich auch die 22 Studenten der ESB Business School in Reutlingen gedacht, die bei der weltweit größten Simulation der Vereinten Nationen in New York die Interessen des Staates Katar vertraten. Die Motivation der Studenten hierfür basierte jedoch nicht auf den beneideten Sonderrechten, sondern vielmehr auf der einmaligen Gelegenheit den studentischen Alltag für kurze Zeit gegen den eines Diplomaten einzutauschen und damit dem weit verbreiteten Klischee auf den Grund zu gehen. Doch bevor es soweit kam, stand für die Studenten eine intensive Vorbereitungsphase auf dem Programm, die vorwiegend der Recherche über die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen Katars diente. Den Höhepunkt der 5-monatigen Vorbereitungsphase bildete ein einwöchiges Seminar in Berlin, bei dem die Diplomaten auf Zeit mit dem Protokoll der UNO vertraut gemacht wurden und zusätzlich in puncto Rhetorik den letzten Feinschliff erhielten.